Viele Eltern wissen, dass Nabelschnurblut junge, vitale Stammzellen enthält. In der Tat werden auch andere Gewebe, die als Stammzellquelle zur Verfügung stehen, leider nach der Geburt weggeworfen. Diese Gewebequellen werden als perinatale (neonatale) Stammzellen.
- Nabelschnurblut ist reiche Quelle der blutbildenden (hämatopoetischen) Stammzellen und wird als eine Quelle für die Behandlung von zahlreichen Blutkrebserkrankungsarten verwendet. Es wird als Stammzelltransplantation gennant als neuere „immuntherapeutische“ Behandlung von Krebs bekannt.
- Wharton-Gel, welches das Gewebe der Nabelschnur umhüllt und enthält, ist reich an mesenchymalen Stammzellen (MSCs). Sie können sich beispielsweise auf bestimmte Zellenarten von Knochen, Knorpel und Muskeln spezialisieren. Sie stellen ein enormes Potential für Orthopädie, Herz- oder andere Therapien, wo junge Stammzelle die Entzündungs- und Autoimmunreaktionen unterdrücken, dar. Die mesenchymalen Stammzellen kann auch aus Nabelschnurblut enthalten, jedoch mit einem geringeren Wirkungsgrad als die Verwendung von Stammzellen aus anderen perinatalen Geweben als Quelle von jungen Stammzellen.
- Die Umhüllung, welche die Plazenta und die Nabelschnur – bekannt als Amnionmembran – enthält verschiedene Arten von mesenchymalen Stammzellen und Zellen, die als Vorläufer von Haut (epitheliale Stammzellen) bekannt sind.
Seit der ersten Nabelschnurbluttransplantation im Jahr 1988 haben öffentliche Blutbanken eine Liste von Krankheiten entwickelt, bei denen gespendetes Nabelschnurblut zur Behandlung von erkrankten Personen, die einen geeigneten Spender suchen, verwendet werden kann. In den nächsten 28 Jahren wurden weltweit mehr als 35.000 Nabelschnurbluttransplantationen durchgeführt. Bei diesen Zelltherapien wurden die Nabelschnurblutstammzellen nicht verarbeitet und sind zur Ersetzung von während der Chemotherapie verlorenen Stammzellen bestimmt.
In den letzten Jahrzehnten hat sich ein neues Gebiet der Medizin entwickelt, in dem perinatale Stammzellen in fortgeschrittenen Zelltherapien eingesetzt werden. Die Zellen sind entweder vor der Freisetzung verarbeitet und/oder wird erwartet, dass sie auch über den Zellverlust hinaus funktionieren.
„Regenerative Medizin ist als eine Therapie definiert, welche menschliche Zellen, Gewebe oder Organe ersetzt oder regeneriert, um ihre Funktionen wiederherzustellen oder ordnungsgemäß auszuführen.“
Die Liste der fortgeschrittenen Zelltherapien ist noch breiter als die Regenerative Medizin. Die fortschrittliche Zelltherapie ist sehr verbreitet – wie zum Beispiel:
- unverarbeitete perinatale Zellen werden bei den Patienten eingesetzt zur Behandlung von neurologischen Hirnerkrankungen wie Enzephalopathie, Zerebralparese, Autismus oder Schlaganfall
- MSZ aus perinatalem Gewebe werden eingesetzt zur Behandlung von Autoimmunerkrankungen wie Host versus Graft Erkrankung oder Multiple Sklerose zu unterdrücken
- spezielle Arten von immunreaktiven Zellen werden aus Nabelschnurblut extrahiert und / oder werden die Stammzellen vor Nabelschnurbluttransplantation kultiviert
Zwischen 2005 und 2015 wurde eine Datenbank mit allen klinischen Studien auf der ganzen Welt erstellt, in denen perinatale Zellen zur Durchführung fortgeschrittener Zelltherapien eingesetzt wurden. Insgesamt gibt es 278 Einsätze in dieser Kategorie. Die Datenbank enthält klinische Studien aus vielen internationalen Registern der klinischen Studien, beginnend mit dem US-Register ClinicalTrials.gov, gefolgt von dem Internationalen Register der WHO, dem EU-Register für klinische Studien und den Nationalen Registern von Japan, China, Südkorea, Australien und Neuseeland, Indien, Iran und Deutschland und die Niederlande.
Ein wichtiger Punkt zu beachten ist, dass es mehrere klinische Studien mit fortgeschrittenen Zelltherapie mit anderen Quellen von perinatalen Zellen als mit Nabelschnurblut gibt. Dies wird durch ein Diagramm veranschaulicht. Öffentliche Bildungsprogramme sollten den Wert „neonataler Stammzellen“ für zukünftige Eltern hervorheben. Dies gilt vor allem, weil Auspulsieren vom Nabelschnurblut immer beliebter wird, was die Menge an Blut aus der Nabelschnur reduziert, die für die Kryokonservierung in dem Nabelschnurblut verbleibt. Unabhängig vom Zeitpunkt des Durschneidens der Nabelschnur steht noch das Plazentablut und das Gewebe der Nabelschnur zur Einlagerung zur Verfügung.
Auch einige Pharmaunternehmen investieren in klinische Studien mit perinatalen Stamm- und Vorläuferzellen. In den letzten zehn Jahren wurden 105 klinische Studien zur fortschrittlichen Zelltherapie mit perinatalen Zellen von 30 Unternehmen in 11 Ländern durchgeführt.
In den USA haben gesponserte Unternehmen 37 Studien zur fortgeschrittenen Zelltherapie mit perinatalen Zellen durchgeführt. In China ansässige Unternehmen haben 21 Versuche mit fortgeschrittenen Zelltherapien mit perinatalen Zellen abgeschlossen. Es handelte sich vor allem um die Verwendung von Stammzellen aus Nabelschnurgewebe in Kombination mit Nabelschnurblutstammzellen.
Auch im Südkorea wurden perinatale Zellexperimente gefördert – 16 Einsätzen mit fortgeschrittenen Zelltherapien, wo die Stammzellen aus Nabelschnurblut verwendet wurden.
In Israel wurden insgesamt 7 klinischen Studien mit Anwendung von Nabelschnurblutstammzellen abgeschlossen, bei welchen jedoch die Stammzellen verarbeitet wurden, um die Verbesserung der Transplantationen zu untersuchen.
Wir erwarten weiteres Wachstum bei fortgeschrittenen Zelltherapien mit perinatalen Stammzellen. Viele Ärzte willkommen die Einfachheit, relativ große Mengen an immunologisch naiven Stamm- und Vorläuferzellen aus perinatalen Quellen zu erhalten.
Quelle: parentsguidecordblood.org