Svitlana erwartete ihr erstes Kind, als der Arzt bei ihrem ungeborenen Kind in der 20. Schwangerschaftswoche einen angeborenen Herzfehler diagnostizierte. Er empfahl Svitlana, die Schwangerschaft abzubrechen. „Ich wollte nicht einmal davon hören!“ – sagt Svitlana. „Wie kann ich das Baby loswerden, das ich jede Sekunde in mir fühle, ich spüre jede seine Bewegung. Ich liebe mein Baby bereits jetzt mehr als alles andere auf der Welt.“
Svitlana wurde von mehreren Ärzten untersucht und die endgültige Diagnose am Zentrum für Kinderkardiologie und Herzchirurgie in Kiew war ein Ventrikel–Septum–Defekt und die Transposition der großen Arterien (TGA).
Als Svitlana geraten wurde, das Nabelschnurblut ihres Sohnes während der Geburt abnehmen zu lassen, damit sie für seine Herzoperation verwendet werden kann, zögerte sie keinen Moment. Ilya wurde am 25. September 2009 in Kiew geboren und wurde sofort in das Zentrum für Kinderkardiologie und Herzchirurgie verlegt, wo er sich einige Tage später einer Operation am offenen Herzen unterzog. Während der Operation wurde Ilys Nabelschnurblut verwendet, um die Blutzirkulation durch die Herz-Lungen-Maschine sicherzustellen. Experten mussten sich nicht auf Spenderblut verlassen. Die Operation verlief gut, die Mutter und das Kind wurden bald freigelassen, und Ilya erholte sich schneller, als andere Kinder nach ähnlichen Eingriffen.
Ilya ist das erste Kind, das im Rahmen des Hemafund CorD-Programms einer Operation am offenen Herzen unterzogen wurde, wobei sein eigenes Nabelschnurblut angewendet wurde.
Im September wird Ilya 11 Jahre alt und er ist ein fröhlicher und aktiver Junge. „So lebendig und aktiv, dass ich manchmal schon müde werde“, lacht Svitlana. Ärzte verbieten ihm, professionell Sport zu treiben, aber Ilya fährt mit großer Freude Fahrrad und Skateboard und er liebt Fußball. Jedes Jahr macht er eine Routineuntersuchung im Kiewer Zentrum für Kinderkardiologie und Herzchirurgie.
Heute möchte ich nicht einmal an die Schmerzen und Ängste denken, die wir erlebt haben. Ich bin den Ärzten des Kardiologiezentrums, die meinen Sohn gerettet haben, äußerst dankbar “, gesteht Svitlana.
In der Ukraine werden pro 1.000 Neugeborene 7 bis 14 Kinder mit angeborenen Herzfehlern geboren. Die Hälfte von denen muss sich in den ersten Lebenstagen einer Operation unterziehen.
Die Spezialisten des Zentrums für Kinderkardiologie und Herzchirurgie in Kiew sind in Zusammenarbeit mit dem Biotechnologieunternehmen HEMAFUND weltweit die Ersten, die das Nabelschnurblut in der Neugeborenen-Herzchirurgie einsetzten. Die Idee, bei der Herzoperation bei Neugeborenen das Nabelschnurblut des Kindes anstelle von Spenderblut zu verwenden, wurde gemeinsam von den Herzchirurgen Ily Emetz und dem HEMAFUND-Gründer Jaroslaw Isakow entwickelt. Im Vergleich zum dem gespendeten Blut von Erwachsenen ist das Nabelschnurblut des Neugeborenen mit anderen Substanzen und Stammzellen angereichert und belastet das Immunsystem des Patienten nicht. Heute ist diese Technik bei den pädiatrischen Herzchirurgen auf der ganzen Welt als HEMAFUND CorD-Programm bekannt.
Quelle: https://parentsguidecordblood.org/en/news/ilyas-cord-blood-story
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