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Lettis Geschichte: Vom vermuteten Bauchbruch bis zur erfolgreichen Behandlung des Neuroblastoms mit dem eigenen Nabelschnurblut

Letti war nicht einmal zwei Jahre alt, als ihr Leben auf den Kopf gestellt wurde. Bis dahin ein gesundes Mädchen musste Letti zusammen mit ihren Eltern einen schwierigen Weg zur Genesung durchmachen, damit sie heute wieder sorglos lächeln kann. Ihr eigenes Nabelschnurblut, das sie in der Cord Blood Center Nabelschnurblutbank aufbewahrt hatte, half ihr dabei.

Es begann ganz unschuldig im September 2016. Während einer Vorsorgeuntersuchung war die Kinderärztin mit Lettis Bauchhöhle unzufrieden und hat Letti weiteren Untersuchungen mit dem Verdacht einen Bauchbruch (Hernia) unterzog. Bei der Ultraschall-Untersuchung fanden die Ärzte jedoch nichts, aber sie haben jedoch eine Untersuchung für 5 Monate empfohlen. Bei der nächsten Kontrolluntersuchung  am 10. März 2017 stellte sich heraus, dass Letti eine vergrößerte linke Niere mit einer bösartigen Neubildung hat. Die Ärzte kontaktierten sofort die Onkologie Abteilung des LKH im Miskolc, wo vorläufig bestätigt wurde, dass es sich um den Wilms-Tumor handeln könnte – eine allgemein eine gut behandelbare Krebserkrankung, statistisch gesehen liegt die 5Jahre-Überlebensrate bei 80%.

Sie wussten nicht, was sie erwartet

„Uns wurde gesagt, dass wir in den nächsten Tagen so viel Zeit wie möglich mit unserer Tochter verbringen sollen, weil sie verschiedene Eingriffe im Krankenhaus erwarten“, erinnert sich Lettis Vater. Sie wurden verschiedenen Untersuchungen unterzogen und begannen mit der entsprechenden Chemotherapie. Die Behandlung hat aber nicht angeschlagen. Inzwischen sind auch Metastasen aufgetreten, was darauf hindeutete, dass die Krankheit, mit der Letti konfrontiert wurde, wahrscheinlich schwerwiegender ist. „Nach der histologischen Untersuchung der entnommenen Proben des Befundes wurde Mitte Mai 2017 definitiv bestätigt, dass wir vor einer schwereren Krankheit stehen, und zwar dem vierten Stadium des Neuroblastoms. Gleichzeitig haben wir vom Arzt erfahren, dass nur eine 30%ige Heilungschance besteht. Wenn die Entfernung des Tumors durch eine Operation jedoch erfolgreich sein wird, könnte sich die Wahrscheinlichkeit auf 50% erhöhen“, fügt der Vater mit Tränen in den Augen hinzu.

Die erste Behandlung hat nicht eingeschlagen

Vor der Operation absolvierte Letti im Krankenhaus insgesamt 16 Chemotherapie-Sitzungen. Sie hat es heldenhaft ausgehalten, obwohl sie viel Gewicht verlor und eine eingeführte Nasensonde hatte. Bis zum Sommer 2017 war Letti praktisch ständig im Krankenhaus, jedoch die Behandlung verlief nicht wie erwartet. Die Größe des Tumors (ungefähr 6×3 cm) blieb praktisch unverändert und eines der wenigen Positiva war leichter Metastasenrückgang. „Zu diesem Zeitpunkt haben wir leider die vom Arzt vorhergesagten Chancen schon überhaupt nicht in Frage gestellt. Wir wussten, dass eine chirurgische Entfernung des Tumors die einzige Hoffnung für eine Heilung ist.„, schildert der fürsorgliche Vater die Situation. „Der von Chirurgen als lebensgefährlich bezeichneter Eingriff wurde am 29. September 2017 im Krankenhaus Borsod-Abaúj-Zemplén in Miskolc durchgeführt. Die fast 7-stündige Operation war erfolgreich. Den Ärzten gelang es das Tumorgewebe zu entfernen. Aufgrund des fortgeschrittenen Krankheitsstadiums mussten die Ärzte jedoch die gesamte linke Niere zusammen mit dem Tumorgewebe entfernen. Glücklicherweise erholte sie sich sehr schnell. Die kleine Letti stellte sich der schwierigen Lebenssituation wie eine echte Kämpferin.“ Dies war jedoch nur ein gewonnener Kampf in einem viel größeren Krieg.

Neuroblastom ist eine besonders bösartige neoplastische Erkrankung mit einem hohen Risiko eines erneuten Auftretens von Metastasen. Letti musste eine hohe Dosis Chemotherapie erhalten, um die verbleibenden Neuroblastomzellen abzutöten. Während der Chemotherapie verschwinden jedoch auch gesunde weiße Blutkörperchen, die Grundlage der Immunität des menschlichen Körpers bilden. Die Wiederherstellung der Blutbildung – Hämatopoese, kann auf drei Wege erreicht werden – entweder durch Transplantation des Knochenmarks, des peripheren Blutes oder des Nabelschnurblutes.

Transplantation des eigenen Nabelschnurblutes –  wirksame unterstützende Behandlung

Da sich die Eltern bei Lettis Geburt entschließen, ihr eigenes Nabelschnurblut entnehmen und einlagern zu lassen, hat sich der Arzt für diese Form der Transplantation zur Wiederherstellung der Hämatopoese entschieden. Nach der Chemotherapie musste Letti in einem speziellen sterilen Bereich stationiert werden, um mögliche gesundheitliche Komplikationen aufgrund ihres geschwächten Immunsystems zu vermeiden. Selbst die Besuche der Eltern erforderten strenge Maßnahmen: einen doppelt sterilen Mantel, zwei Schichten steriler Kappen und Handschuhe. Letti verbrachte ungefähr einen Monat in der sterilen Umgebung. Ihre Behandlung wurde letztendlich durch die Transplantation ihres eigenen Nabelschnurbluts abgeschlossen.

Lettis Genesung verlief wie erwartet und sie konnte bereits Mitte November auf die Standardstation gebracht werden. Drei Tage vor Weihnachten wurde Letti in die häusliche Pflege entlassen. „Es war das schönste Weihnachtsgeschenk für die ganze Familie“, erinnert sich der glückliche Vater. „Darüber hinaus haben Nachuntersuchungen gezeigt, dass keine weitere Behandlung erforderlich ist. Seit 2018 hat Letti keine Tumoren und keine Metastasen im Körper.“

Wie eine Entscheidung ihr Leben veränderte

Lettis Eltern hatten zum Zeitpunkt ihrer Geburt keinen schwerwiegenden Grund für die  Nabelschnurbluteinlagerung. Sie entschieden sich für die Entnahme aber aufgrund der Erfahrungen von Verwandten, die das Nabelschnurblut für die Bedürfnisse ihres Babys – durch die Cord Blood Center  Familienbank – entnehmen und aufbewahren ließen. Von ihnen hatten die Eltern Informationen über die Entnahme von Nabelschnurblut und kannten auch deren Vorteile. „Darüber hinaus entwickelt sich die Medizin derzeit sehr bedeutend, und es gibt mehrere vielversprechende Behandlungsmöglichkeiten. Wir wollten unserer Tochter diese Chance nicht nehmen, was sich letztendlich als die richtige Entscheidung herausstellte.“, erklärt Lettis Vater. Den Eltern, die eine Nabelschnurblutentnahme nur noch überlegen, richtet er aus: „Nabelschnurblut kann entweder als Hauptbehandlung oder auch als unterstützende Behandlung für viele schwere Krankheiten verwendet werden. Sie wissen nie, was die Zukunft bringt, und können damit das Leben Ihres Kindes retten. Wir haben bei der Geburt die richtige Entscheidung getroffen!“

Lettis Nabelschnurblut wurde in der Cord Blood Center Familienbank entnommen und eingelagert, die in 7 europäischen Ländern vertreten ist – Schweiz, Österreich, Italien, Slowakei, Tschechischen Republik, Ungarn und Rumänien.

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