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Erfolge und Perspektiven nach 25 Jahren Nabelschnurblut- Transplantation

“Nabelschnurblut ist die optimale Form von mobilisiertem Blut. Es besteht aus vollentwickelten Blutzellen, blutbildenden Stamm- und Vorläuferzellen sowie aus seltenen Stamm- und Vorläuferzellen anderer Zellinien (Pankreas, Gehirn, Muskel, Endothelzellen, Elemente der Haut und vielleicht anderen). Ich glaube, dass Nabelschnurblut ein enormes Einsatzpotential im noch jungen Bereich der regenerativen Medizin darstellt,” so Prof. Dr. J. Kurtzberg kürzlich in einem Interview.1

Sie ist eine von den Pionieren, welche die ersten 25 Jahre von Nabelschnurtransplantation geprägt haben. Viele Meilensteine wurden erreicht seitdem die erste erfolgreiche Nabelschnurblut-Transplantation in Frankreich an einem Kind mit Faconi-Anämie durchgeführt wurde.

1989 hatte ein Team unter der Leitung von Dr. Edward A. Boyse und Hal Broxmeyer die theoretischen Grundlagen für die Einlagerung von Nabelschnurblut geschaffen, indem sie bewiesen, dass die Abnahme des Nabelschnurblutes, der Transport zum Labor, die Verarbeitung und die Kryokonservierung für die spätere Therapie machbar sind. 1992 wurde die erste Nabelschnurblut-Datenbank in den USA gegründet und seither ist der Bereich um Nabelschnurblutbanken und Transplantationen exponentiell angewachsen. Weltweit wurden mehr als 30.000 Transplantationen durchgeführt.

In diesen Jahren wurde der therapeutische Wert von Nabelschnurblut bewiesen. Im Falle von Nabelschnurblut-Transplantaten bei Kindern waren die Überlebenschancen ähnlich oder besser als bei Standard-Transplantaten. Und auch die Ergebnisse bei Erwachsenen verbessern sich weiterhin.

Als praktische Hauptvorteile der Verwendung von Nabelschnurblut wurden folgende aufgezeigt: die einfache Beschaffung, keinerlei Risiken für Mutter und Spender, ein geringeres Infektions- oder Übertragungsrisiko und die Möglichkeit, die gründlich getestete Stammzellenquelle in tiefgefrorenem Zustand und für den sofortigen Gebrauch verfügbar zu lagern.

Neben standardmäßigen Indikationen einer hämatopoetischen Stammzellentransplantation haben sich in den letzten zehn Jahren neue Möglichkeiten von klinischen Anwendungen im Feld der regenerativen Medizin herausgebildet.

“Ich glaube, in fünf Jahren werden wir bei einigen Krankheiten frühklinische Studien in der Machbarkeitsphase (Proof of Concept) durchführen. Außerdem denke ich, dass wir große Fortschritte bei Immuntherapie sehen werden, wie z.B Tumor-Impfstoffe und antivirale Impfstoffe sowie Zellen zur Verbesserung der Immunwiederherstellung. In zehn Jahren werden wir wohl den Beweis dieser Studien vorliegen haben um die weitere Entwicklung spezifischer Zelltherapien für spezifische Krankheiten rechtfertigen zu können. Ich glaube, dass wir zuerst Zellen zur Behandlung von Patienten mit Schlaganfall, ischämischen Herzkrankheiten, neugeborenen und fötaler Hirnverletzung und traumatischer Hirnverletzung haben werden.” Prof. Dr. Joanne Kurtzberg 2

Quellen:
1. http://www.ipscell.com/2013/08/stem-cell-pioneer-joanne-kurtzberg-interview-part-1-her-start-mentors-cord-blood-therapies-more/
2. http://www.ipscell.com/2013/08/joanne-kurtzberg-interview-part-2-non-compliant-stem-cell-clinics-and-the-future-of-the-stem-cell-field/

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